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Warum feiern wir eigentlich... Geburtstag? Geburtstagstraditionen erklärt

Aktualisiert: 9. Juli

Geburtstage sind weit mehr als nur eine Gelegenheit, Geschenke zu bekommen oder eine Party zu feiern. Sie sind ein kulturelles Phänomen, tief in der menschlichen Geschichte verwurzelt und durch eine Vielzahl von Bräuchen und Traditionen geprägt. Es handelt sich um ein soziales Fest: Gäste kommen und bringen als Zeichen der Wertschätzung des Geburtstagskinds Geschenke mit. Farbenfrohe Dekorationen wie Luftballons und Girlanden verschönern den Ort der Feier. Ein Muss ist auch der Geburtstagskuchen mit Kerzen, die nach einem stillen Wunsch ausgeblasen werden. Das Anstimmen eines Geburtstagslieds rundet das Fest ab.


Geburtstagsbild mit geburtstagskuchen und feierndem Geburtstagskind

Die Geburt eines Menschen zu feiern bedeutet, die persönliche Geschichte und das Fortschreiten des Lebens zu würdigen. Aber warum genau feiern wir unseren Geburtstag mit unseren Liebsten nun eigentlich genau? Warum beschenken wir das Geburtstagskind und warum werden aufwändige Feiern organisiert? Warum schmücken wir einen Geburtstagskuchen mit einer der Anzahl der Lebensjahre entsprechenden Anzahl an Kerzen? In diesem Beitrag gehen wir auf diese Fragen ein.


Every birthday is a gift. Every day is a gift." —Aretha Franklin

Einmal im Jahr wird gefeiert – so oder so


Umgangssprachlich wird sowohl der eigentliche Tag der Geburt einer Person als auch der Tag im Kalenderjahr, an dem sich dieses Ereignis jährt, als "Geburtstag" bezeichnet. Ein gehobener, wenngleich etwas altertümlicher Begriff ist "Wiegenfest". Eigentlich muss man aber zwischen dem "Geburtsdatum" ("birthdate") und dem jährlich wiederkehrenden "Geburtstag" ("birthday") unterscheiden. Zudem ist man "in Jahren alt". Am Tag der Geburt beginnt das erste Lebensjahr. Man ist zu diesem Zeitpunkt noch Null Jahre und nur "Monate alt" (eine Ausnahme stellen einige asiatische Länder dar. Hier wird ein Baby als ein Jahr alt betrachtet, sobald es geboren ist). Wer den ersten Geburtstag feiert, hat dann ein vollständiges Jahr gelebt. Ab dem ersten Geburtstag befindet man sich dann im zweiten Lebensjahr und so weiter. Jedes Jahr schließt man am Geburtstag also ein weiteres Lebensjahr ab und beginnst das nächste. So wiederholt sich der Zyklus dann Jahr für Jahr.


Ein "Supercentenarian" ist ein Mensch, der 110 Jahre oder älter ist. Weltweit gibt es wohl schätzungsweise 300 bis 450 Supercentenarians, wobei eine offizielle Bestätigung schwierig ist. In einigen Ländern wie z.B. Japan oder Frankreich soll es nach einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock die meisten Supercentenarians geben. Die Französin Jeanne Calment hält übrigens den Rekord des höchsten dokumentierten Lebensalters eines Menschen. Als sie starb, war sie nachweislich der erste Mensch, der das 122. Lebensjahr vollendet hatte. Calment fing mit 85 das Fechten an und fuhr noch als 100-Jährige Fahrrad. Bis zum Alter von 110 lebte sie alleine und zog erst danach in ein Altersheim. Als ihr Geheimnis offenbarte sie: Olivenöl, Knoblauch, Gemüse und Portwein. Ihr Lieblingsgericht war angeblich „Aioli mit viel Knoblauchzehen“.

In vielen Kulturen markieren bestimmte Geburtstage wichtige Meilensteine im Leben. Diese "besonderen" Geburtstage werden oft mit speziellen, regionalen Bräuchen gefeiert. "Runde" Geburtstage (z. B. der 50.) oder Geburtstagen zu Vierteljahrzehnten (z.B. der 75.) haben

aufgrund des symbolischen Übergangs in ein neues Lebensstadium eine besondere Bedeutung und werden gerne mit größeren Feiern gewürdigt. Auch für Jugendliche gibt es weltweit besondere Lebensstationen: In vielen lateinamerikanischen Ländern wird der 15. Geburtstag eines Mädchens, die sogenannte Quinceañera, groß gefeiert, da er den Übergang zur Weiblichkeit symbolisiert. In den USA und Kanada ist die "Sweet Sixteen"-Feier ein wichtiges Ereignis für junge Mädchen, während im Judentum die Bat- und Bar-Mitzwah-Zeremonien (am Sabbat nach dem eigentlichen 12. bzw. 13. Geburtstag) den Zeitpunkt markieren, an dem Jugendliche in die religiöse Gemeinde aufgenommen werden. Weltweit markieren bestimmte Geburtstage auch aus juristischer Sicht auch den Übergang zu neuen Rechten und Verantwortlichkeiten. Die Festlegung des entsprechenden Alters variiert international. In Deutschland ermöglicht das Erreichen des 18. Lebensjahres nicht nur verstärkte Wahlrechte, sondern auch das Recht, alleine Auto zu fahren und Verträge eigenständig zu unterzeichnen. In den USA, wo eine hohe Abhängigkeit vom Autoverkehr vorherrscht, ist zwar das Autofahren bereits mit 16 Jahren erlebt, aber es herrscht bis 21 ein Alkoholverbot.


Für diejenigen, die das seltene Glück (oder Pech?) haben, am 29. Februar geboren zu sein, gestaltet sich die Feier des Geburtstags in Nicht-Schaltjahren etwas anders. In Deutschland beginnt das neue Lebensjahr dieser "Schaltjahrkinder" dann offiziell am 1. März.

Geburtstage sind statistisch gesehen weltweit relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt. In vielen Ländern der nördlichen Hemisphäre gibt es aber eine leichte Häufung von Geburten in den Sommer- und frühen Herbstmonaten, insbesondere im August und September. Wer knapp neun Monate zurückrechnet findet einen plausiblen Erklärungsansatz 😉: Wintermonate, längere Nächte und die Zunahme an Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester führen zu einer höheren Geburtenrate im Sommer und Herbst. Diese Tendenz zeigt sich sogar in eigenen südlichen Regionen wie Neuseeland, wo nicht so kalte und dunkle Winter herrschen.

Bereits in der Antike wurde der Geburtstag (mancher Menschen) gefeiert


Aber wann feierten Menschen zum ersten Mal Geburtstag? Wo liegen die Ursprünge von Geburtstagsfeiern? Die Voraussetzung, um unseren Geburtstag überhaupt zu feiern, ist ein verlässliches Kalendersystem. Im damaligen Sumer, im südlichen Teil des alten Mesopotamiens, (das heute ungefähr dem südlichen Irak entspricht), gab es eine der frühesten bekannten Zivilisationen, die ein solches Kalendersystem entwickelten. Dieser Kalender war lunisolar, das heißt, er basierte sowohl auf dem Mond- als auch auf dem Sonnenjahr. Während in Sumer viele bedeutende Feste und Rituale gefeiert wurden, die mit Gottheiten und natürlichen Zyklen verbunden waren, gibt es jedoch wenig Beweise dafür, dass individuelle Geburtstage gefeiert wurden.


Anders sah das im alten Ägypten aus. Hier wurde ein Kalender verwendet, der auf dem Sonnenjahr basierte. Dieser Kalender bestand aus 12 Monaten zu je 30 Tagen, plus fünf zusätzlichen Tagen, was insgesamt 365 Tage ergab. Und in Ägypten, in Griechenland und im Römischen sowie persischen Reich wurden wohl Geburtstagsfeiern abgehalten. Historisch gesehen muss man für die ersten Geburtstagsfeiern also bis in die Antike zurückgehen. Wir reden hier von einem Zeitraum, der sich von etwa 3100 v. Chr. (beginnend mit dem frühen Alten Ägypten) bis zum Fall des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. erstreckt. Hierbei handelte es sich eher um "Stellvertretungs-Geburtstage". Die Geburtstagsfeiern im alten Ägypten galten hauptsächlich dem Pharao, der als direkter Abkömmling von Gottheiten gesehen wurde. Im alten Griechenland glaubte man, dass jeder Mensch bei seiner Geburt von einem Schutzgeist begleitet wurde, der spirituelle Verbindungen zu der Gottheit hatte, deren Geburtstag ebenfalls auf diesen Tag fiel. Im Römischen Reich waren Geburtstagsfeiern eher bei der Elite verbreitet. Auch diese Feiern umfassten Rituale zur Anrufung der persönlichen Schutzgeister - Genii (für Männer) oder Juno (für Frauen). Geschenke dienten nicht nur dem Ausdruck von Wohlwollen , sondern wurden auch als Opfergaben für die Genii und zur Ehrung der Ahnen dargeboten. Nach Berichten von Herodot (5. Jahrhundert v. Chr.) feierte man angeblich auch im persischen Reich Geburtstagsfeiern, an denen reichhaltigere Speisen als üblich serviert wurden – die Wohlhabenderen genossen vollständig gebackene große Tiere wie Kühe, Pferde, Kamele oder Esel, während die weniger Begüterten sich mit kleineren Vieharten begnügten.


Verschiedene Weltreligionen haben traditionell unterschiedliche Einstellungen zu Geburtstagen, die sich jedoch im Laufe der Zeit teilweise angeglichen haben, sodass Geburtstage heutzutage oft unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit in ähnlicher Weise gefeiert werden. Im katholischen Mittelalter ging der Brauch der Geburtstagsfeiern zunächst eher wieder verloren. Hier wurde, wenn überhaupt, ausschließlich der Jahrestag der Geburt des Adels gefeiert. Vermutlich war vielen Menschen im mittelalterlichen Mitteleuropa der eigene Geburtstag nicht einmal bekannt. Erst mit der Reformation verbreitete sich die Feier des Geburtstags wieder; zunächst eher in protestantischen Gebieten, während im katholischen Raum bevorzugt der Namenstag gefeiert wurde. Im mittelalterlichen Christentum feierten gewöhnliche Menschen den Namenstag ihres Schutzheiligen. Erst in jüngerer Zeit hat sich auch unter Katholiken die Feier des Geburtstages durchgesetzt. Der Philosoph und Medienwissenschaftler Stefan Heidenreich erklärt diese gesamte Entwicklung in seinem Buch "Geburtstag - Wie es kommt, dass wir uns selbst feiern"* u.a. mit einem kulturellen Umbruch zu Zeiten der Renaissance. Während dieser Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit wurde der Mensch als eigenständiges Wesen sichtbarer, was auch zu einer Aufwertung des Geburtstagsfests führte. Der Geburtstag wurde im Rahmen der Aufklärung also Teil der Emanzipation des Individuums.


Im Laufe der Zeit verbreiteten sich Geburtstagsfeiern dann so, dass Menschen aller sozialen Schichten ihre Geburtstage mit Freunden und Familie feierten. Dieser Brauch wurde besonders im 19. Jahrhundert populär, als Geburtstage als wichtige persönliche Feiertage anerkannt wurden und sich im 20. Jahrhundert mit modernen Traditionen weiterentwickelten.


In einigen traditionell römisch-katholischen und orthodoxen Ländern wird der Namenstag oft ähnlich wie der Geburtstag gefeiert, allerdings mit einem stärkeren religiösen Bezug. Der Namenstag bezieht sich auf den Tag, der dem Heiligen gewidmet ist, nach dem die Person benannt wurde. Interessant ist auch die Praxis in einigen asiatischen Ländern, wo nicht der tatsächliche Geburtstag, sondern der Geburtstag gemäß dem Mondkalender gefeiert wird.

Kuchen, Kerzen... Und Geschenke!


Trotz regionaler Unterschiede (in Mexiko ist es es bspw. üblich, eine mit Überraschungen gefüllte und von der Decke hängende "Piñata" mit verbundenen Augen zu zerschlagen) existieren quasi internationale und universelle Geburtstagsbräuche und -symbole. Die Praxis, Geburtstagskuchen mit Kerzen zu servieren, gab es vermutlich bereits im antiken Griechenland, wo man die Kerzen auf einen runden Kuchen setzte, um ihn wie den Mond aussehen zu lassen und so die Göttin Artemis zu ehren. Diese Tradition diente als Opfergabe, um Artemis' Verbindung zum Mond und ihrer Rolle als Göttin der Jagd zu würdigen. Vermutlich wurden Geburtstagskuchen auch schon im antiken Rom aufgetischt. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich diese Tradition weiter, wobei der Geburtstagskuchen zu einem immer zentraleren Element der Feierlichkeiten wurde. Im 18. Jahrhundert wurden in Deutschland, speziell bei Adel und reicheren Bürgertum, zunehmend aufwendigere Kuchen zu Geburtstagen serviert. Einer der bemerkenswertesten Anlässe war die Geburtstagsfeier des Grafen Ludwig von Zinzendorf in Marienborn im Jahr 1746, bei der ein großer Kuchen mit so vielen Kerzen, wie das Alter des Grafen zählte, präsentiert wurde. Er wurde auch bei Kindergeburtstagen populär. Seit dem 19. Jahrhunderts ist der Geburtstagskuchen dann nicht mehr wegzudenken. Hier handelte es sich vor allem um Napfkuchen.


Sofern praktikabel, entspricht die Anzahl der Kerzen auf dem Kuchen, vor allem bei Kindergeburtstagen, oft dem Alter der Person. Manchmal wird eine zusätzliche Kerze für Glück hinzugefügt. Diese Tradition entstand vermutlich auch aus dem Grund, Kindern die Bedeutung eines neuen Lebensjahres greifbarer zu machen. Der eher moderne Brauch, sich etwas zu wünschen, bevor die Kerzen ausgeblasen werden, verleiht dieser Tradition eine persönliche Note. Eine weitere mögliche Erklärung der Symbolik der Kerzen ist auch, dass sie ein Mittel darstellen, um die Gebete und Wünsche der Menschen in den Himmel zu senden. Der Wunsch soll im Stillen erfolgen und darf nicht mit anderen geteilt werden, sonst geht er angeblich nicht in Erfüllung.


Übrigens: Der "Beddian Birthday" ist ein einzigartiges Phänomen, bei dem das Alter einer Person mit den letzten beiden Ziffern ihres Geburtsjahres übereinstimmt. Diese seltene Feier tritt nur einmal im Leben einer Person auf. Ist man beispielsweise im Jahr 1953 geboren, feiert man diesen speziellen Geburtstag am 53. Geburtstag. Der Begriff wurde nach dem New Yorker Feuerwehrmann Bobby Beddia benannt, der 2007 diesen kuriosen Zufall in einem Gespräch bemerkte. Tragischerweise kam Beddia an seinem eigenen Beddian Birthday während eines Einsatzes ums Leben. Sein Vermächtnis aber lebt in dieser besonderen Geburtstagsbezeichnung weiter.

Wie oben beschrieben, ist auch die Tradition, Geschenke zu Geburtstagen zu überreichen, tief in der Geschichte verwurzelt. Mit der Zeit wurde diese Praxis immer mehr von der allgemeinen Bevölkerung aufgegriffen, wobei es sich bei Geschenken um ein freundliches "Tauschgeschäft" handelt, bei dem das Geben und Nehmen von Geschenken als Gelegenheit gesehen wird, Freundschaften zu vertiefen und Wertschätzung zu zeigen. Heutzutage gelten Geburtstagsgeschenke also im Sinne einer "sozialen Transkation" als eine Form gegenseitiger Anerkennung und Dankbarkeit. Sie sind somit nicht nur materiell, sondern repräsentieren auch die Zeit und die Gedanken, die in die Auswahl des Geschenks investiert wurde.


 In der Antike wurde bereits mit Blumen- und Blätterdekoration geschmückt. Bunte Dekoration wie Luftballons und Girlanden sind eine eher moderne Erfindung, denn sie zogen in die westliche Kultur ein, als Geburtstage kommerzieller und öffentlicher gefeiert wurden. Die Ursprünge des Partyhuts sind nicht ganz eindeutig. Möglicherweise liegen diese in den spitzen Hüten, die Gaukler und Clowns trugen oder den Narrenkappen bzw. Sanbenitos. Der erste Gummi-Luftballon wurde vom Wissenschaftler Michael Faraday 1824 hergestellt. Populär wurden sie dann in den 1930er. All diese Deko-Artikel symbolisieren in erster Linie Fröhlichkeit und da sie nicht alltäglich sind, heben sie den besonderen Charakter des Festtages hervor.


Es ist außerdem üblich, jemandem zum Geburtstag zu gratulieren . Wenn man nicht persönlich gratulieren kann, ist es gängig, einen Geburtstagsgruß per Post, Telefon, E-Mail oder Kurznachricht zu senden. Auch wenn digitale Grüße zunehmend beliebter werden, hat die traditionelle Geburtstagskarte noch lange nicht ausgedient - sie ist im Kartenmarkt die meistverkaufte Variante aller Gruß- und Glückwunschkarten. Die massenproduzierte Geburtstagskarte, wie wir sie heute kennen, tauchte erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien auf, kurz nach der Produktion der ersten Weihnachtskarten. Diese Entwicklung wurde auch durch die wachsende Popularität des Postversands gefördert, was es Menschen ermöglichte, Wünsche und Grüße über größere Entfernungen hinweg zu versenden.


In Deutschland gilt es als Unglück, vor dem Geburtstag zu gratulieren, während in Teilen Österreichs Glückwünsche und Feiern am Vorabend des Geburtstags üblich sind. Im 19. Jahrhundert war es noch üblich, dass Kinder bei Geburtstagsfeiern Gedichte aufsagten, was sowohl zur Unterhaltung als auch zur Förderung ihrer sprachlichen und sozialen Fähigkeiten diente.


Lieber Vater, Du bist kein Kater. Du bist ein Mann, Der nichts Fettes vertragen kann. Erster Entwurf eines Geburtstagsgedichts des jungen Theodor Fontane

Während der Brauch der vorgetragenen Geburtstagsgedichte heutzutage weniger zeitgemäß ist, hat sich eine Tradition umso mehr gefestigt: Ein Ständchen zu bringen. Und hier sticht weltweit ein Lied besonders heraus.


Happy Birthday to you, happy Birthday to you... ♫


Stimmt man die ersten Zeilen dieses Lieds an, weiß sofort jede Person im Raum, wie es weitergeht. Bei "Happy Birthday (to You)" handelt es sich nämlich um eines der bekanntesten und weltweit am meisten gesungenen Lieder. Die Melodie stammt aus dem Lied "Good Morning to All", das traditionell den amerikanischen Schwestern Patty und Mildred J. Hill zugeschrieben wird und 1893 entstand. Ob sie sich hierbei von anderen Liedern haben beeinflussen lassen ist nicht ganz gesichert. Es tauchte jedoch erstmals 1893 in ihrem Buch "Song Stories for the Kindergarten" auf. Der genaue Ursprung des Liedtextes "Happy Birthday to You" ist nicht eindeutig dokumentiert, und es bleibt unklar, wer zuerst die Melodie mit diesen Worten kombiniert hat. Richtig populär wurde das Lied Anfang des 20. Jahrhundert.

Es war lange Zeit Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten. Die beiden Schwestern wurden basierend auf den Urheberrechtsanmeldungen von 1935 durch die Summy Company und nach einer Reihe von außergerichtlich beigelegten Gerichtsverfahren als Autorinnen anerkannt. Später forderte der Musikverlag Warner/Chappell Lizenzgebühren, was ebenfalls zu vielen Rechtsstreitigkeiten führte. 2015 entschied ein US-Bundesrichter, dass das Lied gemeinfrei ist und frei genutzt werden kann. Seit 2016 ist der Urheberrechtsschutz für das Lied also abgelaufen und es gilt als Allgemeingut.


Eine der denkwürdigsten Aufführungen von "Happy Birthday" ergab sich 1962 im Madison Square Garden. Marilyn Monroe trug vor 15.000 Gästen für den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy bei einer öffentlichen Feier zu seinem 45. Geburtstag eine besonders sinnliche Version vor. Es gibt aber auch noch andere populäre Geburtstagslieder. 1968 veröffentlichten beispielsweise die Beatles einen Song, den sie einfach nur „Birthday“ nannten. In vielen Clubs hört man pünktlich zu Mitternacht auch Stevie Wonders „Happy Birthday“. Dieser Song hat auch eine tiefere politische Botschaft: Wonder schrieb es, um die Kampagne zu unterstützen, den Geburtstag von Martin Luther King Jr. zu einem nationalen Feiertag in den USA zu machen.


Natürlich haben sich auch andere Stars wie z.B. Madonna es sich nicht nehmen lassen Geburtstagssongs zu veröffentlichen. Wir haben auf Spotify eine Auswahl zusammengestellt:



Alles Gute zum Geburtstag!


Natürlich verändert sich die Art und Weise, wie wir Geburtstage feiern, im Laufe unseres Lebens – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch persönlich. Während viele von uns sich vielleicht daran erinnern, als Kind in den 90ern einen aufregenden Geburtstag bei McDonald's gefeiert zu haben (und am Abend davor vor lauter Aufregung nur schwer einschlafen konnten), gestaltet sich die Feier des runden 40. Geburtstags mit einem Gartenfest ganz anders. Diese Evolution unserer Feierlichkeiten spiegelt nicht nur unsere eigene Entwicklung wider, sondern auch die sich wandelnden sozialen Normen.


Auch in Filmen findet sich das Geburtstagsthema natürlich wieder. Möchtest du dich auf deinen Geburtstag mit einem Film einstimmen? Wir haben eine Liste mit über 20 Geburtstagsfilmen zusammengestellt.

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